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Substitution 2016 - Zahlen -- Patienten, Ärzte und Medikamente

Substitution 2016:

Mehr Patienten, weniger Ärzte, Methadon verliert Anteile

Auswertung der Zahlen des Substitutionsregisters und des IMS Pharmascope-Marktberichts

(Z51.83G - Forum Substitutionspraxis, eig. Bericht, 07.03.2017) Alljährlich im Januar veröffentlicht das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) den Bericht zum Substitutionsregister. Und Jahr für Jahr sind drei Trends erkennbar: Die Anzahl der Substitutionspatienten steigt an, die Anzahl der substituierenden Ärzte geht weiter zurück, und D-L-Methadon verliert stetig an Anteilen an den Substitutionsmedikamenten.

Wurden 2007 noch 68 Tausend Patienten von rund 2.800 Ärzten behandelt, so waren es Mitte 2016 gut zehntausend Patienten mehr, aber 200 Ärzte weniger.

Im gleichen Zeitraum ging der Anteil von D-L-Methadon an den verordneten Substitutionsmitteln von etwas über 60 Prozent auf gerade noch 40 Prozent zurück. Levo-Methadon bekam 2007 noch jeder fünfte Patient, 2016 war es bereits jeder dritte. Buprenorphin bekam 2007 ebenfalls jeder fünfte Patient, im vergangenen Jahr waren es laut BfArM mit 23 Prozent wenig mehr.

Die Zahlen des BfArM-Berichts beruhen auf den Meldungen zum Substitutionsregister per Stichdatum 31.7. des Vorjahres. Die Zahl der gemeldeten Patienten darf als weitgehend zutreffend bewertet werden. Hinsichtlich der Medikamente ergeben sich systembedingte Ungenauigkeiten, da beileibe nicht bei jedem Medikamentenwechsel eine Meldung an das Substitutionsregister erfolgt.

Genaue Auskunft ergeben die Erhebungen von IMS Pharmascope Sell – In 2016, die auf den Einkaufszahlen der Apotheken beruhen und Z51.83G – FORUM SUBSTITUTIONSPRAXIS vorliegen.

Den größten Umsatz in Euro macht INDIVIOR (Subutex® und Suboxone®). Als Marktführer in Zähleinheiten hat sich hingegen HEXAL etabliert mit Polaflux®, Methaddict® und Methaliq®, gefolgt von SANOFI-AVENTIS (L-Polamidon®, Buprenorphin-Sanofi®) und MUNDIPHARMA (Substitol®).

Bei Buprenorphin-Produkten behauptet Subutex® seine Spitzenstellung, gefolgt von Buprenaddict® und Suboxone®. Die Produkte der übrigen neun Hersteller stagnieren zusammengerechnet bei knapp 10 Prozent Marktanteil. Die Erst-Produkte Subutex® und Suboxone® behaupten gegen die Generika-Konkurrenz stabil 60 Prozent des Marktes.

D-L-Methadon: IMS Pharmascope registriert lediglich den Absatz von Fertigarzneimitteln; Methadon-Zubereitungen in Apotheken werden nicht erfasst. Bei D-L-Methadon-Fertigarzneimitteln steht HEXAL mit Methaddict® und Methaliq® konkurrenzlos da.

Levo-Methadon: Marktführer bleibt SANOFI-AVENTIS mit Polamidon® (Lösung), Polaflux® von HEXAL hat sich einen Anteil von rund 20 Prozent gesichert. Mit Polamidon®-Tabletten verzeichnet SANOFI-AVENTIS seit der Markteinführung eine stetige Aufwärtskurve.

Morphin: Von Januar bis Dezember 2016 hat sich der Absatz von Substitol® verzweieinhalbfacht, die Kurve weist – trotz der Querschüsse einzelner Krankenkassen – weiterhin nach oben. Noch allerdings bewegt sich der prozentuale Anteil von Morphin retard an den Substitutionsmedikamenten im einstelligen Bereich.

Hans-Günter Meyer-Thompson, Forum Substitutionspraxis

Quellen:

bfarm.de/SharedDocs/Downloads/DE/Bundesopiumstelle/SubstitReg/Subst_Bericht2017.pdf

IMS Pharmascope Sell – In 2016