Lizenz-Angebot von Elsevier widerspricht Open Access und fairen Preisen für wissenschaftliches Publizieren
Nach mehrmonatigen intensiven Verhandlungen hat der Verlag Elsevier der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen ein erstes Angebot für eine bundesweite Lizenz für den Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen vorgelegt. Das Angebot entspricht nach Überzeugung der Allianz nicht den Prinzipien von Open Access und einer fairen Preisgestaltung.
Trotz der derzeit bei 40 Prozent liegenden Umsatzrendite setzt der Verlag weiter auf Preissteigerungen jenseits der bislang bezahlten Lizenzsummen. Der Verlag lehnt transparentere Geschäftsmodelle ab, die auf der Publikationsleistung basieren und Publikationen offener zugänglich machen würden.
„Elsevier versucht damit, seine marktbeherrschende Stellung zu nutzen und droht allen Wissenschaftseinrichtungen, deren Verträge Ende 2016 auslaufen, mit einem Abschalten aller Zugänge“, so Professor Dr. Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK).
Die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen lehnt das Angebot von Elsevier ab. Sie fordert den Verlag auf, ein transparentes und nachhaltiges Angebot vorzulegen und die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Es sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit ihrer meist unentgeltlichen Arbeit maßgeblich zur Reputation des Verlages beitragen. Dieser Tatsache sollte auch in den Geschäftsbeziehungen Rechnung getragen werden.
(Max-Planck-Gesellschaft für: Allianz der Wissenschaftsorganisationen, Presseerklärung, 02.12.2016)
https://www.mpg.de/10845046/2016_12_02_Allianz_Stellungnahme_OA2.pdf