Schweiz. Sucht – ein medizinisches oder ein soziales Problem?
Die Suchthilfe ist ein interprofessionelles Geschäft. Der derzeit dominanten Strukturierung der Suchthilfe mittels einer hegemonialen medizinisch- (psycho-) therapeutischen Leitorientierung wird der Anspruch entgegen- gesetzt, Sucht wieder verstärkt auch als soziales Problem zu verstehen und
zu behandeln. Eine davon ausgehende Neuverhandlung der Kompetenzen unter dem Dach des bio-psycho-sozialen Modells der WHO könnte eine der psychosozialen Dynamik der Sucht angemessenere Grundlage schaffen, die Komplementarität der interprofessionellen Kooperation schärfen und ihre Potenziale dadurch besser erschliessen. Mit diesem Ansatz geht die Positionie- rung der Sozialen Arbeit als zuständig für die soziale Dimension einher. (Prof. Dr. Peter Sommerfeld in: SuchtMagazin, Schweiz, 6/2016)