Ein weltweites Phänomen: Pregabalin in der Substitutionsbehandlung
Pregabalin wurde in Deutschland 2004 zugelassen zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen (Diabetes mell., Gürtelrose, Fibromyalgie,...), zur Behandlung der Epilepsie und bei generalisierter Angststörung. (...)
- Pregabalin wirkt ähnlich entspannend wie Diazepam, nach Patientenangaben allerdings weniger sedierend
- Pregabalin ist primär geeignet für die Behandlung neuropathischer Schmerzen, nicht für Epilepsie oder Ängste
- Pregabalin macht (ziemlich sicher) abhängig
- Pregabalin wird auf dem Schwarzmarkt verkauft
- Es sind Todesfälle im Zusammenhang mit Pregabalin-Überdosierungen aufgetreten.
In der Substitutionsbehandlung der Opioidabhängigkeit wird Pregabalin verordnet bei den o.g. Indikationen. Außerdem soll Pregabalin unerwünschte Nebenwirkungen von Substituten mildern können, es wird als Ersatz für oder im Entzug von Benzodiazepinen eingesetzt, und es scheint in manchen Fällen höhere Dosierungen des Substitutionsmittels vermeiden können. Doch dazu mangelt es an Untersuchungen, die über Einzelbeobachtungen hinausgehen. Zudem wird von Patienten verstärkt die Verordnung von Pregabalin gefordert, weil sie sich davon eine Stimmungsaufhellung versprechen.
Vielerorts herrscht deshalb Ratlosigkeit über die Sinnhaftigkeit und Zulässigkeit einer Pregabalin-Verordnung; die Diskussion nimmt gerade erst ihren Anfang.
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