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| Hans-Günter Meyer-Thompson | National

Entstigmatisierung

Entstigmatisierung

Substanzgebrauchsstörungen und abhängige Verhaltensweisen ohne Substanzbezug sind seit mittlerweile vielen Jahren als Krankheit anerkannt. In der Allgemeinbevölkerung hält sich je- doch hartnäckig die Ansicht, dass Abhängigkeitserkrankungen selbstverschuldet seien. Stigmatisierung schadet den Betroffenen und verstärkt Substanzgebrauchsstörungen sowie abhängige Verhaltensweisen ohne Substanzbezug. Das Hilfesuchverhalten wird beeinträchtigt, führt zu schlechterer Behandlung und verstärkt die sozialen und gesundheitlichen Folgen der Erkrankung. Das gilt sowohl für die individuellen Folgen als auch für die gesellschaftlichen, einschließlich der öffentlichen Ausgaben für Gesundheitsleistungen. Zudem beinhaltet Stigmatisierung eine ethische Dimension, weil sie eine bestimmte Gruppe benachteiligt und die Menschenwürde der Betroffenen angreift. Entstigmatisierung bedeutet, einen stigmafreien Umgang zu finden und bessere Lösungen für mit Abhängigkeitserkrankungen einhergehenden, Schwierigkeiten und Problemen zu finden und verfügbar zu machen. Weniger Ausgrenzung, Abwertung und Disziplinierung, sondern Wertschätzung und Empowerment müssen im Mittelpunkt von Prävention, Behandlung und dem Umgang mit Betroffenen stehen (Schomerus, 2018). (Infobrief der Geschäftsstelle der Suchtkooperation NRW, 19.03.2024)

https://suchtkooperation.nrw/fileadmin/user_upload/Entstigmatisierung.pdf