Sucht und Suizidalität – Hintergründe, Risiken, Lösungen
Sucht und Suizidalität – Hintergründe, Risiken, Lösungen
1. Einleitung
Sucht und Suizidalität hängen im Leben von Betroffenen häufiger zusammen, als dies vielen Fachkräften bewusst ist. In Krisensituationen der Sucht (Verlangen, Rückfall, Entzug) kann sich latente Suizidalität zur Suizidhandlung ausweiten, oft unter Einfluss von Substanzen. Menschen mit substanzbezogenen Störungen zeigen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein signifikant erhöhtes Risiko für suizidale Gedanken, Suizidversuche und vollendete Suizide. Die Komorbidität mit affektiven Störungen, soziale Destabilisierung und Marginalisierung durch Abhängigkeit sowie neurobiologische und psychodynamische Faktoren tragen wesentlich zu dieser erhöhten Vulnerabilität bei. Der Psychiater Karl Schuhmacher wies schon früh darauf hin, dass die „Selbstzerstörung über den Körper“ für viele schwerabhängige Menschen eine lebenslange Realität darstellt – häufig begleitet von Schuld, Scham und innerer Vereinsamung.
Der vorliegende Beitrag beleuchtet epidemiologische Daten, Risikofaktoren, ätiologische Konzepte, psychodynamische Hintergründe sowie präventive und therapeutische Ansätze anhand aktueller Literatur und Fallbeispiele. (Michael Klein in addiction.de, 28.08.2025)
https://www.addiction.de/sucht-und-suizidalitaet-hintergruende-risiken-loesungen/