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| Hans-Günter Meyer-Thompson | International

Österreich. Drogenbericht 2022: Anstieg bei drogenbezogenen Todesfällen

Österreich. Drogenbericht 2022: Anstieg bei drogenbezogenen Todesfällen

Am 2. März 2023 hat die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) ihren jährlichen „Epidemiologiebericht Sucht“ veröffentlicht. Demnach ist die Drogensituation in Österreich weitgehend stabil.

Einen Anstieg gab es bei den drogenbezogenen Todesfällen im Berichtsjahr 2021. Insgesamt waren 235 drogenbezogene Todesfälle (tödliche Überdosierungen) zu verzeichnen. In den Vorjahren waren es deutlich weniger (2020: 191, 2019: 196). Laut Martin Busch, Leiter des Kompetenzzentrums Sucht an der GÖG, könnte der Anstieg ein erstes Anzeichen einer Verschärfung der Drogensituation sein. Er hält es aber auch für realistisch, dass es sich bei dieser Entwicklung um eine vorübergehende Folge der COVID-19-Pandemie handeln könnte beziehungsweise beides zutrifft: „Endgültig werden wir die Ursachen für den Anstieg erst in einigen Jahren beantworten können. Klar ist aber, dass suchtkranke Menschen in vielerlei Hinsicht eine sehr vulnerable Gruppe sind, deren Situation sich in der Pandemie großteils massiv verschlechtert hat. Die zusätzlichen Belastungen und Ängste dürften zu einer Erhöhung der psychiatrischen Komorbidität geführt haben. Das wurde uns von drogenspezifischen Einrichtungen auch bereits mitgeteilt“, so der GÖG-Experte. (Institut Sucht Prävention, Österreich, 07.03.2023)

https://www.praevention.at/news/news-detail/drogenbericht-2022-anstieg-bei-drogenbezogenen-todesfaellen